Mit dem Projekt HyMotion4 waren mehrere NIP-relevante Ziele verbunden. Zum einen sollte der Reifegrad der Brennstoffzellentechnologie verbessert werden. Zum anderen war es Ziel, die öffentliche Sichtbarkeit von Brennstoffzellenfahrzeugen zu erhöhen, um die Vorteile dieser neuen Antriebstechnologie bekannter zu machen.

Um die Kundenakzeptanz zu erhöhen, sollte das in einem anderen geförderten Projekt entwickelte BZ-Aggregat des Volkswagenkonzerns ohne Einschränkungen zu einem verbrennungsmotorischen Fahrzeug bezüglich Funktionsweise, Innenraumangebot und Fahrleistungen, in ein bestehendes Serien-Fahrzeugkonzept des Volkswagenkonzerns integriert werden.

Im Rahmen einer Erweiterung des Vorhabens wurde die Anzahl der Fahrzeuge von einem auf neun erhöht, um die Präsenz der Brennstoffzellentechnologie in der Öffentlichkeit zu steigern. Es wurden vier Fahrzeuge der Marke Volkswagen auf Basis einer Fahrzeugplattform für den internationalen Markt (US-Passat) und vier Oberklassefahrzeuge der Marke Audi (Audi A7) und ein zusätzliches Laborfahrzeug für interne Inbetriebnahme und Erprobung aufgebaut. Außerdem wurde im Rahmen der Förderung eine interne Wasserstofftankstelle aufgebaut, um diese Fahrzeuge mit 700 bar betreiben zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung einer kostenoptimierten Gesamtstrategie. Um zukünftig auch bei zunächst geringen zu erwartenden Stückzahlen von Brennstoffzellenfahrzeugen in den Marktsegmenten schnell Skalierungseffekte zu erzielen, sollten mit dem selben eigenentwickelten BZ-Aggregat Antriebsstränge in unterschiedlichen Leistungsklassen aufgebaut werden. Im Volkswagen wurde ein Antriebsstrang für frontgetriebene Fahrzeuge mit einer Leistung von 100 kW entwickelt. Mit der gleichen BZ-Leistung wurde ein zweiter Allrad-Antriebsstrang mit deutlich mehr Performance auf Basis des Audi A7 entwickelt. Dieser hat eine Peakleistung von 170 kW, die von zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse erzeugt wird. Die Antriebsleistung wird durch die Brennstoffzelle und einer im Vergleich zum Volkswagen größeren Plug-In-Batterie zur Verfügung gestellt. Der Audi ist im Gegensatz zum reinen Hybrid-Betrieb im Volkswagen, über einen genormten Combo-Stecker normal- und schnelladefähig. Neben dem Wasserstoffbetrieb ist also auch ein rein elektrischer Fahrbetrieb möglich.

Die Fahrzeuge sind eingebunden in das Programm der CEP in Berlin. Außerdem wurden sie im Rahmen eines gemeinsamen Auftritts der Marken Volkswagen und Audi auf der Los Angeles Auto Show im November 2014 der Öffentlichkeit präsentiert und sind auf großes Interesse gestoßen. Insbesondere die Integration der Brennstoffzellentechnologie in Großserienfahrzeuge ohne Einschränkungen an die Nutzung, die von batterieelektrischen Fahrzeugen bekannte Laufruhe, die große Reichweite und die schnelle Tankmöglichkeit haben überzeugt.

Neben dem Versuchsbetrieb werden die Fahrzeuge künftig weiter im Bereich der technischen Optimierung und der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt.

Förderkennzeichen
03BV216

Partner Laufzeitbeginn Laufzeitende Fördersumme
VOLKSWAGEN AG01.08.0931.12.146.379.389,00 €
6.379.389,00 €