Betriebshofelektrifizierung – Ladeinfrastruktur und Lastmanagement in der praktischen Erprobung (BELLE)

Um den Markthochlauf der Elektromobilität im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge in den kommenden Jahren voranzutreiben, ist der Aufbau von Ladeinfrastruktur im öffentlichen Bereich und auf unternehmenseigenen Flächen essenziell.

In BELLE wird das Thema Depotladen für den Schwerlastverkehr in den Fokus gerückt. Im Laufe des Projekts werden daher die wesentlichen Fragestellungen, die sich mit der technischen Ertüchtigung eines Betriebshofs ergeben können, untersucht. In BELLE geht es konkret um die Anforderungen und Herausforderungen des Ladens von Schwerlastfahrzeugen in zwei unterschiedlichen Anwendungsfällen. Zum einen handelt es sich um den Bereich Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Winterdienst (und weitere) und zum anderen um den Einsatz im straßengebundenen Güterverkehr.

Es ist beabsichtigt, wesentliche abstrakte Faktoren für die Bewertung/ Eignungsprüfung zur Elektrifizierung eines Standortes zu definieren. Dies betrifft auf der einen Seite die technischen Voraussetzungen wie Netzanschluss und Ladetechnologie, auf der anderen Seite auch organisatorische/ prozessuale Aspekte.

Projektziele:

1. Branchenübergreifende Schnittstellen zum Management von High Power Charging Ladeinfrastruktur (HPC-LIS)
2. Wirtschaftlicher Betrieb von elektrifizierten Schwerlastverkehrsflotten
3. Toolbox zur betrieblichen Integration des Ladens von Schwerlastfahrzeugen

Forschungsfragen:

• Welche Aspekte sind für die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft kritischer Infrastruktur der allgemeinen Versorgung (hier: Abfallentsorgung und Straßenreinigung/ Winterdienst) im Zusammenhang mit der Flotten- bzw. Betriebshofelektrifizierung relevant? Welche Unterschiede oder besonderen Herausforderungen ergeben sich hierbei im Hinblick auf andere Flottenanwendungen?
• Wie wird die krisenfeste und robuste tägliche Ladung nach Fahrzeug-Priorität unter Nutzung der Batterie-Kapazität sichergestellt, so dass der tägliche Einsatz ermöglicht wird?
• Welche Auswirkung hat das Einflotten von vollelektrischen Schwerlastfahrzeugen auf betriebliche Prozesse und wie sind diese ggf. anzupassen?
• Wie kann ein übertragbares Konzept für die Betriebshofelektrifizierung gestaltet sein und welche wesentlichen Inhalte und Ansätze müssen berücksichtigt werden?
• Welche besonderen Herausforderungen stellt der Betriebsablauf (Streckenbeschaffenheit, Nutzungsprofil, Lade- und Betriebszeiten) der Stadtreinigung Hamburg und vor allem der Einsatz von Spezialfahrzeugen, an die Ladeinfrastruktur?
• Wie kann die Ladeinrasturkur in ein Flottenmanagement und in ein Lade- und Lastmanagement integriert werden, damit Betriebsabläufe, sowie Ladezyklen optimiert und die notwendige Ladeinfrastruktur optimal ausgenutzt wird?
• Welche elektrischen Flexibilitäten werden durch die Elektrifizierung schwerer Nutzfahrzeuge geschaffen und wie können diese systemdienlich genutzt werden?
• Wie kann die Netzrückwirkung großskaliger Ladeinfrastruktur auf Betriebshöfen quantifiziert und netzdienlich beeinflusst werden?
• Wie sieht ein optimiertes Last- und Lademanagement für den Schwerlastverkehr aus?
• Wie kann die Bestimmung des Lastverschiebungspotenzials basierend auf priorisierten betrieblichen Anforderungen erfolgen?
• Wie können weitere Soft- und Hardwarelösungen für eine Verknüpfung des netzseitigen Lastmanagements mit den Lastverschiebungspotentialen im lokalen Netz eingesetzt werden (Bsp. Batteriespeicher und weitere regenerative Stromerzeuger)?

Kontakt Konsortium:

hySOLUTIONS GmbH
Patrick Wichern

Assoziierter Partner:

DACHSER SE