Ziel des Demonstrationsprojekts war die Untersuchung der Alltagstauglichkeit der Elektromobilität im Langstreckeneinsatz.

Ein Hauptkritikpunkt an Elektroautos, der zur Kaufzurückhaltung potentieller Kunden führt, ist deren geringe Reichweite. Insbesondere für Vielfahrer, wie Mittel- und Langstreckenpendler mit durchschnittlichen Tagesstrecken von 80 bis 200 km, ist die Reichweite bei rein elektrischen Fahrzeugen zu niedrig oder grenzwertig. Mit der DC-Schnellladung und dem Range-Extender waren zu Beginn des Projekts zwei Technologien auf dem Markt, die auch Nutzern mit hohen täglichen Fahrleistungen einen Umstieg zur Elektromobilität ermöglichen konnten. Im Rahmen des Projektes wurden diese zwei Technologien einer bürgernahen Felderprobung unterzogen und hinsichtlich Alltagstauglichkeit, Akzeptanz und Energieeffizienz bewertet. Im Fokus standen neben Pendlern auch Dienstleister mit überdurchschnittlichen täglichen Fahrleistungen. Diese Zielgruppen haben einen großen Anteil an den CO2-Emissionen im Verkehrssektor und stellen außerdem wichtige Abnehmergruppen für Elektrofahrzeuge dar, da sie mit den hohen Fahrleistungen die Mehrkosten beim Kauf durch die geringeren laufenden Energie- und Unterhaltskosten in der Regel schneller amortisieren können.

Ergebnisse

Eine Flotte von insgesamt 24 Fahrzeugen wurde aufgebaut und mit hochauflösender Messtechnik ausgerüstet. Insgesamt haben 500 Testnutzer am Feldtest teilgenommen und eine Fahrleistung von 785.000 km erreicht. Durchschnittlich sind pro Testnutzer 30 weitere Personen mit den Elektrofahrzeugen in Kontakt gekommen, wodurch ein großer Beitrag zur Sichtbarkeit geleistet wurde.
Anhand der aufgezeichneten Daten wurden Fahrprofile der Vielfahrernutzergruppen ermittelt und Energieverbräuche der Hauptverbraucher in den Fahrzeugen in Abhängigkeit verschiedener Parameter, wie z.B. der Streckenlänge und der Außentemperatur, analysiert. Hierbei wurde ein unterschiedliches Nutzungsverhalten bei beiden Fahrzeugtechnologien festgestellt. Insbesondere Komfortfunktionen werden in reinen Elektrofahrzeugen zugunsten einer höheren Reichweite zurückhaltender genutzt als in Fahrzeugen mit Range-Extender.
Beide Fahrzeugtechnologien haben sich im Einsatz bei Pendlern bewährt. Begleitende Befragun-gen der Testpersonen haben ergeben, dass die Akzeptanz hoch ist. Mehr als drei Viertel der Testnutzer haben sich nach der Testphase intensiver mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt und etwa ein Drittel denkt über die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs nach. Defizite wurden vor allem bei der allgemeinen Dichte und beim Zugang zur Ladeinfrastruktur identifiziert.

  • Fahrzeuge: 24 Fahrzeuge (EV Adapt Fiat500 EV, German E-Cars Stromos, Mitsubishi iMiEV, Opel Ampera, Peugeot iOn, Think Global Think City)
  • Infrastruktur: 19 Ladepunkte (3 in Planung in Q4 2015)

Förderkennzeichen
03EM0600