Stand der Technik in der Wasserstoff-Fahrzeugspeicherung ist die Speicherung von 700-bar-Druckwasserstoff bei Umgebungstemperatur (CGH2). Durch Betankung und Speicherung von tiefkaltem gasförmigen Wasserstoff in einem Kryodruckspeicher bei bis zu 350 bar (CcH2) kann die Energiedichte eines 700-bar-Speichers um mehr als 50 % übertroffen werden.

Im Rahmen des öffentlich geförderten Forschungsprojekts „CryoCode“ erprobte und validierte die BMW AG zusammen mit ihren Projektpartnern Kryodrucktanks für die automobile Anwendung zur Speicherung von Wasserstoff an Bord. Ziel des Projekts war die Vorbereitung der Normierung und Typzulassung der Wasserstoff-Kryodruck-Speichertechnologie durch umfangreiche Validierungstests. Dabei wurden die erforderlichen Funktionen, die Betriebssicherheit und Systemleistung sowohl des Tanksystems als auch der Betankung nachgewiesen.

Kerninhalte des Projekts waren:

  • Die Erzeugung der notwendigen Datenbasis für die Vorbereitung einer Normierung für Kryodrucktank und Kryodruckbetankung
  • Der Gewinn wichtiger Erkenntnisse zur Lebensdauer und zum Versagensverhalten von Kryodrucktanks und Kryodrucktanksystemen
  • Definition eines geeigneten Absicherungsprogramms für Tanksysteme – Kupplung und Betankungsverfahren für eine Fahrzeugkleinserie und Tankstellen mit Kryodrucktechnologie

Die Ergebnisse dieses Projekts sind experimentelle Daten und Erkenntnisse über optimierte Prüfverfahren, die einen Ausblick für eine optimierte Behälterauslegung und für Maßnahmen zur Steigerung der Produktionsqualität ermöglichen sowie die Vorbereitung der Standardisierung und Normierung der Kryodrucktechnologie als Energiespeicher weitergehend voranbringen.

Um die Zielvorgabe einer marktfähigen Wasserstofftechnologie des NIP zu erreichen, sind insbesondere Validierungs- und Normierungsprozesse notwendig. Das Projekt CryoCode hat hierzu einen wesentlich Schritt geleistet, sodass zukünftig eine herstellerübergreifende Serienfertigung und zudem die Befähigung von Tanksystemlieferanten von Kryodrucktanks für Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglicht wird. Dies kann für eine weitere Verbreitung und eine Wettbewerbssituation der Kryodrucktanktechnologie sorgen und somit den Weg für den Industrialisierungsprozess der Kryodrucktechnologie im Automobil entscheidend vorbereiten. Zusätzlich dazu konnten durch die gewonnenen Erfahrungen aus dem Projekt technologische Kompetenzen aufgebaut werden. Diese beschleunigen dann ihrerseits nicht nur die Entwicklung des Kryodruckspeichers in Richtung einer marktreifen Technologie, sondern führen durch die aufgebaute Expertise zu einem allgemeinen Technologiezuwachs auch auf anderen Gebieten.

Förderkennzeichen
03BV136