Durch die Förderung von alternativen Technologien spart die deutsche Schifffahrt in Zukunft voraussichtlich rund 130.000 Tonnen Treibhausgasäquivalente pro Jahr ein – das entspräche dem durchschnittlichen Ausstoß von 50.000 Pkw. Zusammen mit den ebenfalls wegfallenden Luftschadstoffen werden in fünf Jahren Umweltschäden in Höhe von über 300 Millionen Euro vermieden.

Die NOW GmbH unterstützt bei der Umsetzung von maritimen Förderprogrammen für die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen zur Nutzung von LNG als Schiffskraftstoff sowie bei der Marktaktivierung alternativer Technologien für die umweltfreundliche Bordstrom- und mobile Landstromversorgung von See- und Binnenschiffen.

Die NOW GmbH begleitet weiterhin im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die Umsetzung der Bundesförderung für den Bau von Betankungsschiffen für LNG und erneuerbare Kraftstoffalternativen in der Schifffahrt und unterstützt dabei das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit ihrer Expertise.

Diese Data Story stellt eine Kosten-Nutzen-Analyse dar, die zeigt, wie viel Einsparungspotenzial durch einzelne Förderungen zu erwarten ist. Sie setzt dieses Potenzial ins Verhältnis zu den angenommenen Umweltkosten, die ohne die Einsparung zu erwarten wären.

Das Diagramm zeigt eine Übersicht über die bewilligten Fördermittel für die Vorhaben im Rahmen der ausgewählten Förderrichtlinien:

  • Richtlinie über Zuwendungen für die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen zur Nutzung von LNG als Schiffskraftstoff (LNG Seeschiff-Richtlinie)
  • Richtlinie über Zuwendungen zur Marktaktivierung alternativer Technologien für die umweltfreundliche Bordstrom- und mobile Landstromversorgung von See- und Binnenschiffen (BordstromTech-Richtlinie)
  • Richtlinie über Zuwendungen für den Bau von Betankungsschiffen für LNG und nachhaltige erneuerbare Kraftstoffalternativen in der Schifffahrt (Betankungsschiff-Richtlinie).

Die LNG Seeschiff-Richtlinie war zwischen 2017 und 2021 mit drei Förderaufrufen in Kraft. Die Mehrheit der bewilligten Vorhaben befindet sich momentan in der Umsetzung. Insgesamt werden 19 Vorhaben gefördert, wobei sich die Fördermittel auf ca. 59,7 Millionen Euro belaufen.

Im Rahmen der BordstromTech-Richtlinie wurden im Zeitraum zwischen 2021 und 2022 insgesamt 21 Vorhaben mit einem Fördervolumen von ca. 8,9 Millionen Euro bewilligt. Die novellierte Richtlinie steht noch bis zum 30.Juni 2024 für Förderanträge offen.

Mit dem Förderaufruf im Jahr 2021 im Rahmen der Betankungsschiff-Richtlinie sind drei Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von ca. 62,4 Millionen Euro bewilligt worden. Die Beschaffung der Schiffe befindet sich momentan in der Umsetzung.

Die umgesetzten Vorhaben aus den Förderprogrammen vermeiden jedes für sich eine gewisse Summe Treibhausgase und Luftschadstoffemissionen . Daraus ergeben sich messbare Beiträge zum Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz.

Dadurch dass die Betriebszeiten der geförderten Vorhaben fast vollständig in europäischen Gewässern und Häfen zu verzeichnen sind, ist davon auszugehen, dass die hier dargestellten zu erwartenden Emissionsreduktionen fast vollständig europäischen Gewässern und Häfen zugutekommen.

Die Treibhausgasemissionsreduktion ist in Kohlenstoffdioxidäquivalenten (THG als CO2eq) aus der Summe der Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4) dargestellt. Die Basis der Quantifizierung der THG-Emissionen bilden die Untersuchungen des IPCC.

Zusätzlich sind die zu erwartenden Luftschadstoffemissionsreduktionen der bewilligten und umsetzenden Vorhaben in diesem Diagramm entsprechend den Förderrichtlinien dargestellt. Betrachtet werden im Wesentlichen die Schwefeloxid- (SOx) und die Feinstaubemissionsreduktion (PM) in Tonnen pro Jahr.

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des jeweiligen Förderprogramms wird die Kosten-Nutzen-Analyse herangezogen. Zur Monetarisierung des jährlichen Outputs basieren die Kostensätze auf der Methodenkonvention 3.1 des Umweltbundesamts vom Dezember 2020 zur Ermittlung der Umweltkosten.

Fazit

Durch die Umsetzung der drei Förderrichtlinien  und die damit einhergehende Reduktion von Treibhausgasen und Luftschadstoffen werden über fünf Jahre hinweg Umweltkosten von über 300 Mio. Euro eingespart.

Über den Betrachtungszeitraum von fünf Jahren wird somit ein Nutzen-Kosten-Faktor von 2,44 erwartet (Quotient aus den eingesparten Umweltkosten über den Zweckbindungszeitraum und den eingesetzten Bundesmitteln).

Da die geförderten Schiffe länger als fünf Jahre im Einsatz sind, wird die Ersparnis und auch der Kosten-Nutzen-Faktor am Ende noch höher sein.