Die von der Bundesregierung vorgegebenen Ziele zur Treibhausgasminderung, zur Verringerung des Energiebedarfs und zum verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien im Energie- und Verkehrssektor können nur durch den intensiven Einsatz von Elektromobilität einschließlich der umfangreichen Nutzung von Brennstoffzellenfahrzeugen erreicht werden. Mit erneuerbar erzeugtem Wasserstoff können emissionsfreie Brennstoffzellenfahrzeuge über große Reichweiten betrieben und in wenigen Minuten voll nachbetankt werden. Zusätzlich kann aus Strom erzeugter Wasserstoff große Energiemengen über lange Zeit speichern und so die Energiewende um ein wesentliches stabilisierendes Element ergänzen.

Für den Einsatz von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien im bestehenden Energie- und Verkehrssystem bedarf es geeigneter Regelwerke, Normen und Prozesse. Deren Erstellung und Harmonisierung untereinander im nationalen, europäischen und internationalen Kontext ist komplex und erfordert ein abgestimmtes Vorgehen.

Wichtige Wasserstoff-RCS-Regelwerke und -Normen werden zunehmend international entwickelt. Um die Vertretung der Interessen Deutschlands sicherzustellen, sind eine aktive Teilnahme und Mitgestaltung in der Gremienarbeit insbesondere von EU, UNECE, ISO, IEC, CEN, CENELEC erforderlich.

Vor allem in den Schlüsselbereichen des Straßenverkehrs einschließlich der Betankungsinfrastruktur und stationärer Anwendungen besteht dringender Handlungsbedarf bei der Abstimmung und Weiterentwicklung der AFID (Aufbau alternativer Kraftstoffinfrastrukturen – hier Wasserstoff), der GTR 13/UNECE R134 (Typgenehmigung von Wasserstoff-Straßenfahrzeugen) und dem ADR (Gefahrguttransport auf der Straße).

Aufgrund des von der Europäischen Kommission eingeschlagenen Wegs der Regelwerksentwicklung über das New Legislative Framework entsteht bei den relevanten Akteuren die Notwendigkeit, Normen- und Regelwerksentwicklung zu synchronisieren und zu harmonisieren. Auch die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten müssen sich aus diesem Grund zunehmend untereinander absprechen, was z. B. in der Government Support Group stattfindet.

Es steht fest, dass Regelwerke und Normen (RCS) komplex sind und von den Wasserstoff-/ Brennstoffzellenakteuren in Deutschland kontinuierlich und aufmerksam beobachtet werden müssen, um die Produkte auf den Markt zu bringen. Aktuell gibt es eine große Anzahl von Themen im Bereich Vorschriften und Normen (RCS), die so schnell wie möglich Aufmerksamkeit erfordern.

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03BST18