Der Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing hat heute Förderbescheide in Höhe von insgesamt 1,38 Millionen Euro für das Forschungsvorhaben „E-Bus 2030+“ übergeben. Hinter dem Projekt stehen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), das Reiner Lemoine Institut (RLI) und die Technische Universität Berlin (TUB).
Ziel ist die Entwicklung einer integrierten Softwarelösung für ein ganzheitliches Elektrobus-System im ÖPNV, um emissionsfreie Busse zuverlässig und wirtschaftlich einsetzen zu können.
Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Wir gestalten und treiben die Umstellung auf einen klimafreundlichen Nahverkehr. Bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren und damit einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Für die Verkehrsunternehmen ist das eine Herausforderung und zugleich eine große Chance. Das BMDV unterstützt den Umstieg auf klimafreundliche Busse mit passenden Förderprogrammen. Das Forschungsprojekt E-Bus 2030+ kann nicht nur in Berlin, sondern allen Verkehrsunternehmen bundesweit den Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge erleichtern.“
Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe: „Zur erfolgreichen Elektrifizierung einer gesamten Busflotte gehört mehr, als neue Fahrzeuge zu kaufen und eine Ladeinfrastruktur aufzubauen. Entscheidend ist das effiziente Zusammenspiel von Linieneinsatz, Ladung und Instandhaltung. Allerdings gibt es für eine Busflotte unserer Größenordnung noch keine Blaupause. Genau daran können wir Dank der Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr nun gemeinsam mit zwei starken Partnern arbeiten. Wir wollen ein System entwickeln, das nicht nur Berlin den kompletten Umstieg auf emissionsfrei angetriebene Busse ermöglicht, sondern auch wegweisend für andere Städte sein kann.“
Die Forschungsprojekt E-Bus 2030+ soll Verkehrsunternehmen dabei unterstützen, den elektrischen Busbetrieb strategisch vorzubereiten, effektiv zu planen und umzusetzen. Der Einsatz von Elektrobussen soll etwa unter Berücksichtigung der Anzahl der Fahrzeuge und der öffentlichen Ladeinfrastruktur simuliert werden. Das Konzept beinhaltet auch die Entwicklung einer Open-Source-Software. Bestehende Tools von TUB und RLI werden dabei zusammengeführt und weiterentwickelt. Die integrierte Softwarelösung wird von der BVG direkt für die eigene Planung der Flottenelektrifizierung genutzt und kann auch von anderen Verkehrsunternehmen eingesetzt werden. So kann noch vor Umstellung der Busflotte eine robuste Analyse des Gesamtsystems Elektrobus vorgenommen werden.
Die BVG wollen bis zum Jahr 2030 ihren gesamten Fuhrpark auf Elektroantrieb umstellen. Bereits heute sind 138 E-Busse im Einsatz, weitere 90 Fahrzeuge sollen in der ersten Hälfte dieses Jahres dazukommen. Das BMDV fördert mit knapp 196 Millionen Euro den Kauf von weiteren 320 Elektro-Gelenkbussen, 30 Solofahrzeugen sowie Lade- und Wartungsinfrastruktur in den Jahren 2024 und 2025. Bis Ende 2025 soll die Anzahl der in Betrieb befindlichen und vom Bund geförderten E-Busse in Berlin auf 578 steigen. In Deutschland sind derzeit etwa 1.900 E-Busse zugelassen.
Förderung von klimafreundlichen Busflotten durch die Bundesregierung
Zur Erfüllung der Klimaziele im Verkehr unterstützt die Bundesregierung die Umstellung von Busflotten auf alternative Antriebe. Mit der technologieoffenen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ fördert das BMDV die Beschaffung von Batterie-, Brennstoffzellen-, Batterie-Oberleitungsbussen sowie mit Biomethan betriebenen Bussen und deren jeweilige Infrastruktur sowie Machbarkeitsstudien. Das momentan eingeplante Fördervolumen der Richtlinie liegt bei rund 1,75 Milliarden Euro. Nach den ersten Förderaufrufen können aktuell bereits etwa 4.200 Busse und mehr als 120 Verkehrsunternehmen gefördert werden.
Über die Förderrichtlinie Elektromobilität des BMDV werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur batterieelektrischen Mobilität unterstützt. Darüber wurden seit 2015 rund 1.300 Vorhaben mit 420 Millionen Euro Bundesmitteln bewilligt, darunter etwa 20.000 Elektrofahrzeuge, knapp 9.000 Ladeinfrastruktureinheiten, 345 Elektromobilitätskonzepte sowie 35 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Beide Förderrichtlinien haben eine Laufzeit bis 2025.
Über die Förderung
Das Projekt wird im Rahmen der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe
von Bussen im Personenverkehr“ durch das Bundesministerium
für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Fördermittel dieser Maßnahme werden auch
im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und
Resilienzfazilitäten (ARF) im Programm NextGenerationEU bereitgestellt. Die Förderrichtlinie wird
von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
Weiterführende Informationen:
Projektseite: www.now-gmbh.de/projektfinder/e-bus-2030
Förderprogramm Elektromobilität: www.ptj.de/projektfoerderung/frl-elektromobilitaet
Förderprogramm Bus: www.ptj.de/projektfoerderung/busfoerderung
EBus-Tool: www.ebustool.de