Die Stadtwerke Tübingen (swt) und TüBus machen den Weg frei für die weitere Elektrifizierung des Tübinger ÖPNV: Für insgesamt 40 neue Elektro-Busse gaben die Aufsichtsräte grünes Licht. Parallel zur Beschaffung der Fahrzeuge soll die notwendige Ladeinfrastruktur im Stadtgebiet aufgebaut werden.

Der Umbau der TüBus-Flotte auf rein elektrische Antriebe muss systematisch Hand in Hand gehen mit dem Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Deshalb sieht der Stufenplan der Stadtwerke Tübingen mehrere Etappen vor: Der erste Schritt umfasst die Beschaffung von insgesamt 29 neuen Elektro-Bussen. In der ebenfalls bereits beauftragten zweiten Ausbaustufe sind weitere elf neue E-Busse vorgesehen. Am Ende des Stufenplans wird die TüBus-Flotte der Zukunft voraussichtlich bis 2025 mit insgesamt 40 neuen Elektrobussen ganz überwiegend aus elektrisch betriebenen Linienbussen bestehen.

Grundvoraussetzung für den Betrieb sind eine passgenaue Ladeinfrastruktur und ein optimales Ladekonzept. Die swt planen dazu mit einer dezentral verteilten Ladeinfrastruktur. Neben einigen zentralen Ladeplätzen sollen an strategisch wichtigen Stellen im Stadtgebiet E-Ladepunkte für die Elektro-Busflotte eingerichtet werden. Um die Busse möglichst schnell laden zu können, sollen die Elektrobusse mit Hilfe von Pantographen aufgeladen werden. Die durch den Ladevorgang möglichen Geräuschemissionen haben die Stadtwerke im Blick: Sie werden insbesondere an Standorten, wo die Ladepunkte für die nötigen Zwischenladungen von E-Bussen während ihrer Umläufe entstehen, die Öffentlichkeit rechtzeitig und transparent informieren. Die genauen Standortplanungen für die Zwischenladeplätze stehen aber noch aus. Zwischenladungen sind allerdings notwendig, weil die Linien-Umläufe ansonsten nicht mit einem einzelnen Elektrobus zu bewältigen wären.

Große Investitionen in den Tübinger ÖPNV-Umbau

Die für den ÖPNV-Umbau notwendigen Investitionen betragen für beide Stufen zusammen rund 20 Millionen Euro für die Busflotte und rund 7 Millionen Euro für die Ladeinfrastruktur in der ersten Stufe, die nun von den Gremien freigegeben wurde. Die Stadtwerke Tübingen hatten 2022 eine Förderzusage für 44 neue Elektrobusse und Ladeinfrastruktur im Rahmen der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr erhalten. Das Projekt „TueBus2025“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Bus des BMDV mit insgesamt 13.816.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Förderfähig sind maximal 80 Prozent der Mehrkosten für E-Bus-Beschaffungen und 40 Prozent der Kosten für die Ladeinfrastruktur, die mit weiteren 2.531.254 Euro gefördert wird.

Die ersten vier dieser geförderten Busse sind bereits bestellt und werden bis Jahresende 2023 geliefert. Die Umstellung der TüBus-Flotte auf Elektro- und Hybridantriebe läuft bereits seit einigen Jahren: Der erste Elektrobus rollt seit 2019 durch Tübingen, zwei weitere Elektro-Solobusse kamen Ende 2021 dazu, Ende 2023 vier Elektro-Kleinbusse. Aktuell bereitet TüBus die ersten sechs vollelektrischen Gelenkbusse für den Linieneinsatz vor. Insgesamt 28 Hybrid- und Mild-Hybrid-Linienbusse gehören ebenfalls bereits zur TüBus-Flotte.

Quelle: Stadtwerke Tübingen