Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur und Berliner Verein Sozialhelden und -heldinnen treiben barrierefreie Infrastruktur für E-Ladesäulen voran.

In den kommenden Jahren werden in Kommunen, an Autobahnen und in städtischen Quartieren hunderttausende neue Ladepunkte für E-Fahrzeuge entstehen. Um diese neue Infrastruktur von Beginn an für alle Menschen zugänglich machen zu können, haben sich die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur und der Berliner Verein Sozialhelden und -heldinnen, der sich für Disability Mainstreaming einsetzt, zusammengetan. Nach einem ersten Austausch mit Ladeeinrichtungs-Herstellern sowie Ladestationsbetreibern (CPOs) startet jetzt die Einbindung von Menschen mit Behinderung als Expertinnen und Experten in eigener Sache sowie von Verbänden. Das Ziel ist es, konkrete Anforderungen für barrierefreie E-Ladeinfrastruktur zu definieren.

Barrierefreiheit spielte beim Ausbau der Ladeinfrastruktur bis jetzt oft eine untergeordnete Rolle. Das Ergebnis: teils nicht erreichbare Ladesäulen durch hohe Bordsteinkanten, zu hohe Displays, fehlender Platz zum Aussteigen mit Rollstühlen und weitere Barrieren. Konkrete Normen oder Standards zur Umsetzung eines barrierefreien Zugangs speziell zu Lademöglichkeiten gibt es in Deutschland bisher nicht. In den nächsten Monaten wird die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur mit Unterstützung der Sozialheldinnen und -helden daran arbeiten, Kriterien dafür zu entwickeln. Mit Compleo CS, Alpitronic und Siemens sitzen auch herstellende Unternehmen von Ladeinfrastruktur mit am Tisch sowie Ionity, Fastned und EnBW mobility+ als CPOs.

„Gesellschaftliche Teilhabe muss allen Menschen möglich sein und endet nicht vor der Ladesäule“, sagt Sebastian Lahmann, Leiter des Teams Umsetzen in der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. „Mit der Workshopreihe ‘Barrierefreie Ladeinfrastruktur’ wollen wir ein gemeinsames Verständnis für die Anforderungen von Menschen mit Behinderung an Ladeinfrastruktur entwickeln und die Umsetzungsmöglichkeiten diskutieren.“

Raul Krauthausen, Gründer des Sozialhelden e.V. und Aktivist: „E-Mobilität bietet enorme Chancen – vor allem auch in Verbindung mit dem autonomen Fahren. Die Mobilität der Zukunft ermöglicht es damit unter anderem auch blinden Menschen oder solchen, die nicht so gut sehen können, ein Fahrzeug zu führen. Damit alle davon profitieren können, brauchen wir eine barrierefreie Infrastruktur. Ich verspreche mir von dieser Zusammenarbeit auch eine wichtige Signalwirkung für andere Bereiche, damit Barrierefreiheit endlich von Anfang an mitgedacht und konsequent umgesetzt wird.”

 

Kontakt:

Sebastian Lahmann,

Constantin Grosch,

 

Über die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur

Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur koordiniert und steuert die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH die Aktivitäten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Die Leitstelle unterstützt beim Planen, Umsetzen und Fördern der Ladeinfrastruktur, erfasst Daten, vernetzt alle wichtigen Akteure und gibt Wissen weiter. Die Nutzerinnen und Nutzer hat das Team dabei immer im Blick.

Über die Sozialheld*innen

Die Sozialheld*innen arbeiten seit über 15 Jahren an Lösungen für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit. Als Expertinnen und Experten in eigener Sache starten sie politische Kampagnen, entwickeln Apps und Technologien und geben ihr Wissen an Unternehmen und Organisationen weiter und treiben so das Disability Mainstreaming voran. Dafür wurden sie unter anderem mit dem Deutschen Engagementpreis, dem Deutschen Bürgerpreis, dem World Summit Award, dem Smart Accessibility Award und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Mehr über den Sozialhelden e.V. erfahren Sie hier: www.sozialhelden.de