Mit dem Projekt „eFarm“ startet das bisher größte grüne Wasserstoff–Mobilitätsprojekt in Deutschland. Die GP JOULE-Unternehmensgruppe realisiert in Nordfriesland eine Wasserstoff-Infrastruktur von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Flottennutzung im Verbund.
Durch das Projekt wird eine Versorgungssicherheit für 100 Prozent grünen, regional erzeugten Wasserstoff für die Bürger und Unternehmen, die sich ein Wasserstoff-Fahrzeug anschaffen wollen, hergestellt. Für die Errichtung von fünf Wasserstoffproduktionsstandorten, zwei Wasserstoff-Tankstellen in Husum und Niebüll als auch die Anschaffung von zwei Brennstoffzellenbussen und fünf Brennstoffzellen-PKW bewilligte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Investitionsförderung im Rahmen des Nationale Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie von insgesamt 8 Mio. Euro. Mit „eFarm“ will GP JOULE die Veredlung von Strom in der Region möglich machen und neue Märkte für die Windenergie erschließen. Das Projekt zeigt eine Alternative zum umstrittenen Netzausbau auf und macht die starke Windenergie in Schleswig-Holstein lokal nutzbar.
Rund um das Verbundvorhaben wird die von GP JOULE initiierte eFarming GmbH & Co. KG nun ein modular erweiterbares Wasserstofferzeugungs- und -vertriebsnetz in Nordfriesland aufbauen und betreiben. Um Nachfrage und Verbrauch zu aktivieren, werden neben fünf Brennstoffzellen-PKW zum Start in 2020 zwei Brennstoffzellenbusse angeschafft und im Linienverkehr im Kreis Nordfriesland eingesetzt. Für die Produktion des grünen Wasserstoffs aus Windkraft für die beiden öffentlichen Tankstellen, werden bis Ende 2019 fünf Elektrolyseure (je 225 kW) an geeigneten Standorten installiert – nah an den Windkraftanlagen und in der Nähe von Wärmenetzen.
Da bei der Produktion von Wasserstoff auch Wärme anfällt, wird diese zur lokalen nachhaltigen Wärmeversorgung beitragen. Der Wasserstoff wird dann in mobile Speichercontainer abgefüllt und per LKW zu den beiden Wasserstofftankstellen transportiert. Dort wird der Wasserstoff nochmals höher verdichtet, um bei Bedarf die Busse, aber auch weitere Wasserstoff-LKW oder -PKW zu betanken. Der Tankvorgang benötigt nur wenige Minuten und eine Tankfüllung reicht aus, um mit einem Bus beispielsweise 350 km oder einem PKW 600 km zu fahren. Die Fahrzeuge werden so von Beginn an zu 100 Prozent mit grünem Wasserstoff versorgt. 60 Privatpersonen und Unternehmer aus der Region haben bereits die Anschaffung von Brennstoffzellenfahrzeugen angekündigt, für deren Betrieb sie die Wasserstofftankstellen nutzen möchten.