Konsortium mit Fronius, Linde Material Handling, Günsel und der TU München erprobt unter der Förderung des Bundesverkehrsministeriums den wirtschaftlichen Flotteneinsatz der nachhaltigen Technologie im Arbeitsalltag. „H2Ready“ Industriestandard als Ziel von Wirtschaft und Politik.

Leipzig. Das BMW Group Werk Leipzig nimmt 70 weitere wasserstoffbetriebene Routenzüge (Indoor-Schlepper) in Betrieb. Diese kommen ab sofort in der Produktion zur Versorgung der Montagebänder mit Zulieferteilen zum Einsatz. Die offizielle Übergabe erfolgte heute mit allen Partnern eines Konsortiums, bestehend aus der BMW Group, Fronius (Hersteller von Brennstoffzellen-Systemen), Linde Material Handling (Warenumschlagsspezialist und Hersteller von Flurförderzeugen mit Brennstoffzellenantrieb), Günsel Fördertechnik (Linde MH-Netzwerkpartner, zuständig für Vertrieb und Service) sowie der TU München (Wissenschaftliche Begleitforschung). Das Konsortium wird unterstützt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dessen Programmgesellschaft, die NOW GmbH. Bereits 2013 hat BMW in Leipzig in einem ersten Forschungsprojekt elf wasserstoffbetriebene Schlepper und Gabelstapler im Testbetrieb und dabei wichtige Handlungsfelder für das jetzige Anschlussprojekt identifiziert.

Die Zielsetzung des Konsortiums lautet, eine zukunftsfähige, nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente Antriebstechnologie im Bereich der Indoor-Logistik zu etablieren und diese auf eine breite Basis zu stellen. Das Konsortium bildet dazu mit seinen Partnern die vollständige Wertschöpfungskette für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme für die Indoor-Logistik ab. Konkrete Schwerpunkte liegen auf der Entwicklung, der Erprobung, dem Alltags-Einsatz, dem wirtschaftlichen Betrieb sowie auf der Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur. Die Verbundpartner arbeiten dafür in verschiedenen Arbeitspaketen an den identifizierten Herausforderungen. Hierzu zählen ein Betreiberkonzept, die Standardisierung von Schnittstellen, eine Plug & Play Lösung zur Flottenumrüstung, die Validierung der Lebensdauer sowie der Nachweis der Wirtschaftlichkeit im Flottenbetrieb. Weitere Schwerpunkte beinhalten den Service und das Schulungskonzept zum Betrieb der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie.

Als Resultat soll ein Industriestandard „H2Ready“ etabliert werden, der auf breiter Basis weiteren Herstellern die Möglichkeit eröffnet, die innovative Technologie in neuen oder umgerüsteten Fahrzeugen in der eigenen Produktion einzusetzen. Die Förderung des Bundesministeriums zielt darauf ab, die technische Entwicklung klimafreundlicher Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie voranzubringen und wettbewerbsfähig zu machen.