Mit einem aktuellen Aufruf im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Entwicklung regenerativer Kraftstoffe startet das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die Förderung der Weiterentwicklung von diversen Erzeugungspfaden für regenerative Schiffskraftstoffe. In Abhängigkeit zur jeweiligen technologischen Reife soll der Einsatz für maritime Anwendungen erprobt und wo bereits möglich, auf einen Pilot- oder Demonstrationsmaßstab überführt, bzw. unter realen Bedingungen eingesetzt werden.

Der Fokus der Richtlinie liegt auf anwendungsorientierten Vorhaben. Die Förderung soll neben Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auch Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und kommunale Unternehmen unterstützen, etwa aus den Bereichen Anlagenbau, Komponentenherstellung (Elektrolyse, Syntheseprozesse) sowie Kraftstoffproduktion und -verwendung bei der (Weiter-) Entwicklung notwendiger Technologielösungen.

Folgende Vorhaben können gefördert werden:

  • Einzel- und Verbundvorhaben, in denen Konzepte und Verfahren für Prozessketten zur nachhaltigen erneuerbaren Schiffskraftstofferzeugung weiterentwickelt werden.
  • Die Entwicklung von Technologien und Prozessen zur Herstellung und Konditionierung von fortschrittlichen Biokraftstoffen (u.a. Bio-LNG, Bio-Methanol), grünem Wasserstoff, PtL- und PtG-Kraftstoffen (u.a. e-Methanol, e-Ammoniak, SNG), sowie LOHC für maritime Anwendungen.
  • Hybride Verfahren basierend auf grünem Wasserstoff und biogenen Anteilen.
  • Sämtliche Kraftstoff-Erzeugungsstufen in der Konzept- und Verfahrensentwicklung.
  • Pilot- und Demonstrationsanlagen zur Kraftstofferzeugung entlang der gesamten Erzeugungswertschöpfungskette.

Fördervoraussetzungen des Förderaufrufs:

  • Der Fokus liegt explizit auf anwendungsbezogenen Vorhaben; Grundlagenforschung wird nicht gefördert.
  • Das Vorliegen eines hohes Innovationsgehaltes und Neuheitswert des Projektvorschlages und eine angemessene Abgrenzung zu abgeschlossenen und laufenden Forschungsarbeiten muss gegeben sein.
  • Biokraftstoff- oder hybride Vorhaben zu Biokraftstoffen sind lediglich förderfähig bei ausschließlicher Verwendung von Rohstoffen gemäß Anhang IX Teil A der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (EU 2018/2001).
  • Die Sicherstellung eines ausreichenden Markt- und Wertschöpfungspotenziales, darzulegen im Rahmen der Skizzeneinreichung, muss geprüft werden. Vorhaben unter maßgeblicher Beteiligung von Unternehmen werden bevorzugt gefördert.

Interessierte haben die Möglichkeit, sich am 13. Januar 2023 in einem Online-Seminar der vom BMDV zur Umsetzung der Fördermaßnahme beauftragten NOW GmbH über den neuen Förderaufruf zu informieren. Für das Online-Seminar können Sie sich hier anmelden.

Alles auf einen Blick: Neue Website zum Gesamtkonzept heute gelauncht

Unter www.erneuerbarekraftstoffe.de finden sich ab sofort alle Informationen zum Gesamtkonzept Erneuerbare Kraftstoffe auf einen Blick.

Neben detaillierten Informationen zu Fördermöglichkeiten bietet die Website auch die Möglichkeit, sich über erneuerbare Kraftstoffe im Allgemeinen zu informieren. Die Wissensrubrik der Website bietet erste Antworten für die Fachöffentlichkeit. Relevante Veranstaltungen mit Bezug zu erneuerbaren Kraftstoffen präsentiert die Website in der Rubrik “Aktuelles”.

Eine interaktive Deutschlandkarte zeigt außerdem laufend an, welche Projekte bereits eine Förderung erhalten haben.

Die Bundesregierung hat im Klimaschutzgesetz verbindliche Treibhausgasemissionsminderungen für den Verkehrssektor festgelegt. Eine notwendige Voraussetzung zur Erreichung der Klimaschutzziele ist vor allem im Luft- und Schiffsverkehr, aber auch im Straßenverkehr die Nutzung von regenerativen Kraftstoffen. In den vergangenen Jahren wurde die Forschung und Entwicklung zur Erzeugung von fortschrittlichen Biokraftstoffen sowie von grünem Wasserstoff und darauf aufbauenden Kraftstoffen (Power-to-Liquid (PtL)/Power-to-Gas (PtG)) bzw. Energieträgern (flüssige organische Wasserstoffträger (LOHC)) deutlich vorangetrieben. Erprobungen und Validierungen dieser regenerativen Kraftstoffoptionen fanden im Labormaßstab und vereinzelte Erprobungen auch bereits in relevanter Einsatzumgebung für maritime Anwendungen statt.