NOW GmbH und CENA Hessen präsentieren wichtige Neuerungen in der interaktiven Datenvisualisierung zur Produktion von Sustainable Aviation Fuels (SAF).

Ein Jahr nach dem Start des SAF-Monitors veröffentlichen die NOW GmbH und das Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr (CENA Hessen) heute gemeinsam das erste große Update der Datenbank. Die Abkürzung SAF steht für Sustainable Aviation Fuels und beschreibt alle nachhaltigen Flugkraftstoffe. Der SAF-Monitor ist eine interaktive, englischsprachige Datenvisualisierung, die alle angekündigten oder bereits laufenden Projekte im Bereich der SAF-Produktion weltweit darstellt. Basierend auf den Daten des zeitgleich veröffentlichten „CENA SAF-Outlook 2025-2030“ von CENA Hessen mit Datenschnitt zum 31.12.2024 konnte nun eine Vielzahl von Neuerungen integriert werden.

Zahl der SAF-Projekte steigt deutlich

Die Zahl der SAF-Projekte ist gegenüber Juni 2024 von 197 auf 265 aktive Projekte und Vorhaben zur SAF-Herstellung gestiegen. Dies ist vor allem auf umfassende Untersuchungen des amerikanischen und asiatischen Marktes zurückzuführen sowie auf Unternehmensrückmeldungen und -mitteilungen im deutschsprachigen Raum. Die Menge an weltweit für 2030 prognostiziertem SAF nimmt trotz der um 35 Prozent gestiegenen Projektzahl nur um etwa 8 Prozent (knapp 3 Millionen Tonnen) auf 35,4 Millionen Tonnen zu. Auch der Anteil an biogenem SAF bleibt mit 28 Millionen Tonnen auf einem vergleichbaren Niveau.

Anstieg weltweit, aber Rückgang in Europa

Zugleich wird eine breitere Streuung über die Kontinente deutlich: Im Vergleich zu den Daten des vorherigen SAF-Monitors werden 2030 in Asien etwa 8,3 Millionen Tonnen SAF (+38 Prozent) erwartet und in Südamerika etwa 2,3 Millionen Tonnen (+130 Prozent). In Nordamerika sind es 16 Millionen Tonnen (+6 Prozent) und in Europa knapp 8 Millionen Tonnen (-27 Prozent). Der Rückgang in Europa ist neben einem allgemeinen Prognoserückgang auf veränderte Ankündigungen von Großprojekten in Spanien, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden, Österreich und Deutschland zurückzuführen, die von neuen, kleineren Projekten nicht kompensiert werden können.

Weltweit wird eine zunehmende Diversifizierung der Projektlandlandschaft deutlich. Im Bereich der Aviation Biofuels kommen neben dem HEFA-Verfahren nun auch AtJ-Verfahren auf den Markt. Bei den Synthetic Aviation Fuels gibt es zusätzlich zum Fischer-Tropsch-Verfahren immer mehr Ansätze, die auf Methanol oder alternativen technologischen Verfahren beruhen.

EU-SAF-Quote aus biogenen Quellen erreichbar; synthetisches SAF benötigt Maßnahmen

Die Vorgabe der EU-Verordnung ReFuelEU Aviation (2 Prozent SAF-Beimischung ab 2025, 6 Prozent ab 2030) ist mit den angekündigten Produktionskapazitäten aus Projekten, die bereits im Bau oder in Betrieb sind, voraussichtlich erreichbar: 21 Prozent der für 2030 angekündigten Mengen stammen aus Projekten, die schon heute in Betrieb sind, 16 Prozent stammen aus in Bau befindlichen Projekten – ein Anstieg um +4 Prozent. Weiterhin basieren 55 Prozent der angekündigten Mengen auf Projekten im Planungsstadium, 8 Prozent auf Projektideen. Die allermeisten Projekte im fortgeschrittenen Stadium setzen auf biogene Verfahren. Die EU-Unterquote von 1,2 Prozent synthetischen SAF in 2030 ist daher aktuell noch nicht gesichert. Es bedarf gezielter Maßnahmen, damit in entsprechende Anlagen investiert wird und die geplanten Projekte umgesetzt werden können.

Über den SAF-Monitor:

Der SAF-Monitor 2025 ist die interaktive Datenvisualisierung des „CENA SAF-Outlook 2025-2030“. Differenzen in der angekündigten Entwicklung der SAF-Mengen zwischen SAF-Monitor und SAF-Outlook begründen sich durch unterschiedliche Datenschnitte zum Juni bzw. Dezember 2024. Die Daten werden kontinuierlich erweitert und jährlich aktualisiert, um die dynamischen Veränderungen im globalen Markt für SAF abzubilden. Die Finanzierung des Monitors erfolgte durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV), sowie durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum (HMWVW). Die dem Monitor zugrunde liegende Datenbank wurde von CENA Hessen im Rahmen der Arbeitsgruppe SAF erstellt, die zum Arbeitskreis klimaneutrale Luftfahrt der Bundesregierung gehört. Die NOW GmbH und CENA Hessen werden den Monitor zukünftig regelmäßig aktualisieren und weiterentwickeln.

Zum SAF-Monitor

Zum CENA SAF-Outlook

 

Kontakt für Fragen und Ergänzungen:

 

Über die NOW GmbH

Die NOW GmbH unterstützt die Bundesregierung seit 2008 in ihren klima- und industriepolitischen Zielen. Zu den Aufgaben der bundeseigenen Gesellschaft zählt unter anderem, Förderprogramme rund um klimaneutrale Mobilität und Energieversorgung zu entwickeln, sie zu begleiten und auszuwerten. Die Expertinnen und Experten der NOW GmbH betreuen Projekte in den Bereichen Wasserstoff, Brennstoffzelle, Batterie und regenerative Kraftstoffe; sie denken Mobilität und Kraftstoffe neu für Pkw, Busse, Züge, Nutzfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge – und begleiten Aufbau und Weiterentwicklung der Ladeinfrastruktur sowie von Wasserstofftankstellen für Pkw und Lkw. Mehr Informationen zur NOW hier.

Über CENA Hessen und Hessen Trade & Invest GmbH

Das Kompetenzzentrum für Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr – CENA Hessen – getragen von der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft HTAI, ist Impulsgeber für nachhaltige Innovationen im Luftverkehr. CENA forscht, vernetzt die interessierten Akteure und hilft dabei, innovative Projekte zu realisieren. Dabei wird an Themen wie CO2-neutrales Fliegen, alternative Kraftstoffe sowie an Technologien für Lärm- und Umweltschutz in der Luftfahrt gearbeitet. Mehr Informationen zu CENA Hessen auf www.cena-hessen.de.

Die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) ist die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Landes Hessen. Ihre zentrale Aufgabe ist die Sicherung und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Technologiestandortes Hessen. Die HTAI ist zentraler Ansprechpartner für Unternehmen sowie für wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Institutionen. htai.de * hessisch.de