E-Fahrzeug- und Entwicklung von Ladeinfrastruktur für die kommunale Anwendung

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von elektrisch betriebenen Gesamtmobilitätssystemen für kommunale Flotten. Diese bestehen einerseits aus leichten elektrischen Nutzfahrzeugen bis 4,25 t Gesamtgewicht, welche im Rahmen des „Purpose-Design“ speziell auf die Anforderungen kommunaler Flotten zugeschnitten werden. Andererseits wird eine passende Ladeinfrastruktur entwickelt, die den kommunalen Anforderungen gerecht werden soll. Eine Intelligenz der Fahrzeuge und der Ladeinfrastruktur soll ermöglichen, dass die Mobilitätslösungen keine Nachteile gegenüber konventionellen Flotten haben werden. Durch das spezifische Design lässt sich eine Verbesserung der Ökobilanz gegenüber bisherigen Lösungen erzielen. Findet im Segment der leichten Nutzfahrzeuge der angestrebte Paradigmenwechsel in der Beschaffungsphilosophie der Kommunen statt, dürfte sich dies auf die Beschaffung insgesamt sowohl in Bezug auf kommunale als auch auf gewerbliche Flotten im Sinne eines systematischen Downsizings auswirken. Das Vorhaben soll also die Elektrifizierung des Wirtschaftsverkehrs stärken. Durch die Entwicklung und den Einsatz eines innovativen Fahrzeugkonzepts inklusive einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur soll ein signifikanter Beitrag zur Kostenreduktion und damit einer größeren Verbreitung von Elektrofahrzeugen in einem wichtigen Teilmarkt mit großer Vorbildfunktion geleistet werden.

Im bisherigen Projektverlauf wurden Kommunen und kommunale Unternehmen identifiziert, welche gewillt und in der Lage sind, innovative elektrische Nutzfahrzeuge und deren Ladeinfrastruktur im Rahmen mehrwöchiger Feldversuche zu testen und zu bewerten. Es wurden Kommunen und kommunale Unternehmen verschiedener Größen, mit unterschiedlichen Topologien und mit diversifizierten Anforderungsprofilen ausgewählt. Förderlich für den Markhochlauf wird sich hier auswirken, dass die Partner sich von der Tauglichkeit elektrifizierter Nutzfahrzeuge im Allgemeinen und der der zu entwickelnden, anwendungsorientierten Derivate im Speziellen überzeugen können. Durch den Einsatz der Fahrzeuge im alltäglichen kommunalen Dienst werden sie außerdem dazu beitragen, die Fortschritte, Vorteile und Vielseitigkeit der Elektromobilität einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Um eine nutzenfokussierte Gestaltung der zu entwickelnden Fahrzeuge und der Ladeinfrastruktur zu ermöglichen, wurden im Rahmen von Leitfadeninterviews mit den Partnern typische Anwendungs- und Einsatzbereiche kommunaler Nutzfahrzeuge identifiziert. Gesprächspartner waren dabei neben Fuhrparkmanagern auch Disponenten und Fahrzeugnutzer. Neben den Anforderungen hinsichtlich Reichweite, Nutzlast und technischer Ausstattung wurden auch weitere Faktoren wie Fahrzeugdisposition, grundsätzliche Eignung für die Elektromobilität und objektive Beschaffungsvorgaben berücksichtigt. Basierend auf diesen Experteninterviews wurden fahrzeugspezifische Typensteckbriefe abgeleitet, welche im Rahmen von insgesamt vier Workshops mit den beteiligten Praxispartnern iterativ weiterentwickelt wurden. Der Fokus lag dabei auf einer strikten Nutzenfokussierung und einer kosten- und ressourcenschonenden Perspektive. Basierend auf den hier erzielten Erkenntnissen werden konkrete Fahrzeugvarianten abgeleitet, die im Folgenden einer Machbarkeitsanalyse unterzogen werden, um die final zu entwickelnden Prototypen zu definieren.

Förderkennzeichen
03EMF0102

Partner Laufzeitbeginn Laufzeitende Fördersumme
StreetScooter GmbH01.03.1831.12.19222.586,98 €
AixACCT charging solutions GmbH01.03.1831.12.19155.129,08 €
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH01.03.1831.12.1962.023,16 €
439.739,22 €